Seit dem Ende 19. Jahrhunderts hatten sich zahlreiche Aktiengesellschaften gegründet oder in der Lausitz niedergelassen. Insbesondere die Großunternehmen unter ihnen, deren Kerngeschäft die Gewinnung und Veredelung der Rohbraunkohle war, verdrängten in den folgenden Jahren die kleineren Unternehmen fast vollständig vom Markt.
Ausgestattet mit dem Kapital der Aktionäre war es diesen Unternehmen möglich, sich in den Besitz von vielversprechenden Braunkohlenfeldern zu setzen und wesentlich in Forschung und Entwicklung zu investieren. Handarbeit bei Abraum- und Kohlenförderung wich der Maschinenarbeit. Seit etwa 1885

     
 

Abraumförderbrücke der Grube Erika
(Ilse Bergbau AG)

  
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wurde auf Grube "Ilse" der Abraum mit Hilfe eines Exkavators (Bagger) abgetragen. 1912 wurde der erste Kohlenbagger in Dienst gestellt. Der Transport von Kohle und Abraum geschah anfangs durch Kettenbahnen, später durch Grubenbahnen. Bereits 1906 wurde eine leistungsfähige Technologie zur Entwässerung des tiefer liegenden 2. Lausitzer Braunkohlenflözes entwickelt, die die Grundlage für den Tagebaubetrieb darstellte. Die Entdeckung von Förderbändern aus Gummi und ihr Einsatz an den Abraumförderbrücken der Lausitz stellten einen weiteren Höhepunkt in der technologischen Entwicklung der Lausitz dar. Die Bergarbeit in der Lausitz erfuhr in nur wenigen Jahren eine gewaltige Umwälzung, von reiner Handarbeit hin zu einer weitgehenden industriellen Kohleförderung. Dieser Prozess ist auch für die Lausitzer Landschaft einer der nachhaltigsten gewesen. Bereits die untertägige Förderung hatte ihre Spuren in Form von Bruchfeldern in der Landschaft hinterlassen, diese treten jedoch hinter denen des industriellen Tagebaus stark zurück. Nun entstanden riesige Krater, Mondlandschaften und Sandwüsten.
 
 
Das frühe 20. Jahrhundert
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