Mietvertrag für ungültig, was die Verfügbarkeit von
Werkswohnungen zusätzlich belastete. In den folgenden Jahren
entstanden insbesondere durch werksnahe Siedlungsgesellschaften
und -genossenschaften auf nahezu allen Gruben der Lausitz Wohnhäuser
billigster Bauart. Diese einmal gefundenen architektonischen Lösungen,
fanden in Form von Standardentwürfen in der gesamten Lausitz
eine fast inflationäre Anwendung.
Ab der Mitte der zwanziger Jahre entstanden vor allem Einfamilien-
und Doppelhäuser. Zum einen war dies ein Resultat staatlicher
Förderprogramme, zum anderen muss dies auch als ein Versuch
der Unternehmen angesehen werden, die Belegschaft erneut an sich
zu binden. Arbeiter und Angestellte konnten bei der Schaffung eigenen
Wohnraums mit einer staatlichen Förderung rechnen, den oftmals
fehlenden Eigenanteil schoss das Unternehmen seinen treuen Mitarbeitern
als Darlehn zu. Im Ergebnis standen die Mitarbeiter so erneut in
der altbewährten Abhängigkeit zum Unternehmen.
Resümierend
lässt sich feststellen, dass der Werkswohnungsbau zum einen
eine zwingend notwendige Voraussetzung für die Produktion in
einer strukturschwachen Region war, zum anderen war er ein probates
Mittel der Disziplinierung der Arbeiter und zu ihrer sozialen Kontrolle,
über die Grenzen des Werkes hinaus.
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