der Schaffung von Stammbelegschaften waren die Wohlfahrtsleistungen,
insbesondere der Werkswohnungsbau der Unternehmen von besonderer
Bedeutung. Hohe Wohnqualität bei geringer Miete und die unmittelbare
Nähe zu den Werksanlagen machten die Wohnungen bei den Beschäftigten
sehr begehrt. Die Koppelung von Arbeits- und Mietvertrag brachte
die Mitarbeiter jedoch in eine starke Abhängigkeit vom Unternehmen
- wer seine Arbeit verlor, der verlor auch seine Wohnung. Die Werkswohnung
war damit ein wesentliches Mittel der Disziplinierung der Beschäftigten.
Die
Siedlungen, die in diser Zeit entstanden, zeichnen sich durch eine
hohe architektonische und gestalterische Qualität aus. Unter
dem Eindruck, der zeitgleich sehr intensiv geführten Diskussion
um den Arbeiterwohnungsbau und beeinflusst durch die Bemühungen
der Deutschen Gartenstadtgesellschaft und des Deutschen Werkbundes
um eine Reform des Wohnens entstanden auch in der Lausitz mehrere
qualitätvolle Großsiedlungen. Charakteristisch für
diese Kolonien ist die großzügige Bebauung mit Mehrfamilienhäusern
in verschiedener Form und Größe durch renommierte Architekten.
Städtebaulich sind die Anlagen durch geschwungene Straßenführungen,
starke Durchgrünung mit öffentlichen und privaten Grünflächen
und durch eine Zwitterstellung zwischen ländlichem und städtischem
Lebenskonzepten bestimmt.
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